Das Erdbeben in der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag war mit einer Stärke von 6,4 laut der Nationalen Erdbebenwarte Nepals (NEMRC) das stärkste in Nepal seit dem verheerenden Erdbeben 2015. Ausläufer davon spürten noch Teilnehmer der Reisegruppe von Ellen Dietrich in Kathmandu kurz vor dem Einschlafen. Alle Teilnehmenden an der Reise sind jedoch wohlauf und können die Reise wie geplant durchführen.
Das Erdbeben ereignete sich im Distrikt Jajarkot, einer weit im Westen liegenden, stark unterentwickelten, noch wenig erschlossenen und bitterarmen Gegend Nepals. Ebenfalls war es in Teilen des Distrikts Rukum zu spüren. Für die dort besonders armen Dörfer war das Beben verheerend, denn die traditionellen, einfach gebauten Häuser aus Stein, Lehm und Holz halten solchen Erderschütterungen nicht stand. Durch Erdrutsche und mangelhafte Infrastruktur ist der Zugang zu den betroffenen Regionen bis jetzt teilweise nicht möglich und die Bergungsarbeiten sind erschwert. Gleichzeitig sorgen sich alle Menschen vor den üblichen Nachbeben. Eines mit einer Stärke von ungefähr 4 ereignete sich bereits.
Der Verein versorgt insgesamt 27 Kinder aus diesen beiden Distrikten in seinem Kinderheim in Kathmandu. Zum Glück blieben alle diese Kinder unversehrt, die kurz davor das größte Hindufest, Dashain, im Dorf bei ihren Verwandten verbracht hatten und wieder in Kathmandu waren. Ebenfalls gibt es keine Tote unter ihren Familienangehörigen im Dorf zu beklagen. Gemeldet wurden bis jetzt gravierende Schäden an knapp acht ihrer Häuser: starke Risse und herausgebrochenes Mauerwerk.
Die nepalesische Regierung sowie verschiedene einheimische und ausländische Einrichtungen haben bereits Hilfsgüter wie Zelte, Decken und Nahrungsmittel dorthin transportiert und verteilt. Laut Zeitungsberichten konnten sie wegen der schlechten Infrastruktur in dem Gebiet manche Dörfer noch nicht erreichen. In anderen Fällen beklagen Betroffene in den Medien, dass sie bei der Verteilung der Hilfsgüter nicht berücksichtigt wurden. Diskutiert wird in der Politik auch, ob ein erdbebensicherer Wiederaufbau der Häuser bzw. deren erdbebensichere Wiederherstellung nicht sinnvoll wäre.
Der Verein fühlt sich in erster Linie für die Familien seiner Kinder verantwortlich und möchte diese unterstützen, wenn die staatlichen Hilfsmaßnahmen nicht greifen. Sofern seine Mittel reichen, will er ihnen helfen, ihre Häuser erdbebensicher wiederaufzubauen. Dabei wird so viel altes, noch brauchbares Material wie möglich verwendet. Etwaige Überschüsse sollen anderen Bedürftigen zugutekommen. Er bittet deshalb um Sonderspenden unter dem Stichwort „Erdbeben“ auf sein Spendenkonto bei der KSK Ostalb, IBAN: DE44 6145 0050 1000 0511 51, BIC: OASPDE6A.
Ellen Dietrich
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