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Ein Tihar Fest in Deutschland

Im November stand das hinduistische Tihar, das Lichterfest, an. In Nepal wird es mit vielen Kerzen und bunten Mandalas vor den Hauseingängen gefeiert. Bei uns im Haus der Hoffnung, gibt es am Hauptfeiertag Tihars, dem „Bhai-Tika“ immer ein großes Fest mit vielen Gästen. Einige Vertreter der Schule der Kinder, Bekannte aus der Nachbarschaft, die Reisegruppe und die einen oder anderen Familienangehörigen der Kinder kommen dann zu einem großen Programm. Dafür studieren die Kinder schon Wochen im Voraus Tänze, Lieder oder kleine Theaterstücke ein. Wie der Bhai Tika 2019 ablief haben Ihnen ja auch zwei unserer Reiseteilnehmerinnen hier im Blog schon geschildert. Tihar wurde aber nicht nur in Nepal gefeiert.

Da momentan drei junge Menschen, die in unseren Häusern aufwuchsen, in Deutschland sind, lud eine der Gastfamilien zu einem Tiharfest ein. Wir freuen uns sehr darüber, dass diese jungen Menschen hier so gut in Empfang genommen wurden und Frau Lipinski-Class im Folgenden Blogbeitrag über dieses Fest berichtet. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an Sie und alle Gastfamilien!

Madan Samjhana und Prakash mit dem traditionell zu Tihar gespendeten Tika auf der Stirn in traditionell nepalesischer Kleidung.
Madan, Samjhana und Prakash, mit dem traditionell zu Tihar gespendeten Tika.

Nachdem zurzeit drei junge Nepali aus dem Haus der Hoffnung in Deutschland sind, wurde dieses Jahr auch in Deutschland Tihar gefeiert.

Madan macht eine Ausbildung zum Erzieher in Schwäbisch Gmünd und ist im 1. Ausbildungsjahr. Samjhana und Prakash sind seit September in Deutschland und besuchen die internationale 10. Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Marbach, wo im letzten Schuljahr schon Ashok und Jay Prakash waren.

Das Tiharfest ist der Göttin Lakshmi, der Göttin des Glücks und der Schönheit gewidmet. Sie gilt als Spenderin von Reichtum, geistigem Wohlbefinden und Harmonie. An „Bhai Tika“, dem letzten Tag des fünf Tage dauernden Tiharfestes geben Schwestern ihren Brüdern eine „Tika“ mit sieben verschiedenfarbigen Punkten auf die Stirn. Dabei repräsentieren die sieben Punkte in ihren jeweiligen Farben die sieben Energiezentren im Körper.

Zum Tiharfest hatte die Gastfamilie von Ashok eingeladen.  Mit den „Hauptpersonen“ Samjhana, Prakash und Madan feierten  ihre Gastfamilien sowie die Paten von Prakash. Wie in Nepal üblich, war das Haus außen und innen mit bunten Lichterketten und Kerzen geschmückt, um die Göttin Lakshmi willkommen zu heißen. Bereits bei der Ankunft fühlte man sich nach Nepal versetzt, da die Gastgeber sowie die Nepali traditionelle nepalesische Kleidung trugen.

Samjhana gab Madan und Prakash das siebenfarbige Tika. Auch die anderen Männer erhielten ein Tika. Mit diesem Tika soll den Männern ein langes Leben gesichert werden und ihnen für den Schutz gedankt werden, den sie bieten.

Gutes Essen darf natürlich bei einem Fest nicht fehlen. Und was lag hier näher als das nepalesische Nationalgericht Dhal Bat? Dieses besteht aus Linsensoße mit Gewürzen und Reis. Als Beilage gab es ein sehr leckeres Blumenkohlgemüse und – wie in Nepal üblich -  zerhacktes Hühnchen. Serviert übrigens auf original nepalesischen Tellern. Madan zeigte, wie Dhal Bat mit den Fingern gegessen wird, was gar nicht so einfach ist.

Mit nepalesischen und deutschen Tänzen und Musik sowie Gitarrenspiel und vielen Gesprächen war das Programm fast so bunt und abwechslungsreich wie bei Tihar im Haus der Hoffnung in Kathmandu.

Helga Lipinski-Class

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