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Anton Held #meroNepal

Hier kommt der dritte Beitrag unserer #meroNepal Reihe. Darin kommt Anton zu Wort der dieses Jahr zum zweiten Mal in unseren Häusern ein Praktikum gemacht hat.

Sie kennen unsere Reihe #meroNepal noch nicht? Dann lohnt sich vielleicht ein Blick in unseren Vorstellungsbeitrag in dem wir alle Fragen rund um die neue Reihe klären.

Anton Held #meroNepal

Stell dich mal vor...

Huhu, ich bin der Anton aus Heilbronn. Ich bin mittlerweile 20 Jahre alt und war Anfang des Jahres 2018  zum zweiten Mal im Kinderheim in Kathmandu.

Wie lange bist du schon zurück? Hast du dich wieder eingelebt?

Ich bin seit Mitte Juni wieder zurück in Deutschland und hatte bei meiner zweiten Rückkehr keine Probleme mich wieder in Deutschland einzuleben. Ganz im Gegenteil ich habe super viel Schwung aus Nepal mitgenommen und versucht so lange es geht den Nepal Spirit aufrecht zu halten. Full Power :)

Warst du davor schon in Nepal?

Ja ich bin direkt nach dem ABI 2016 für 8 Monate nach Nepal geflogen.

An welche Aktion, die ihr mit den Kindern gemacht habt, denkst du am liebsten zurück? 

Puh nur eine Aktion? Es war eher eine durchgefeierte Nacht als eine Aktion. Bei dem alljährlichen Tihar Festival gibt es die Tradition, dass man als quasi Sternsinger/ vom Feeling eher wie ein Halloweenkind :) durch Kathmandu von Haus zu Haus zieht, etwas performt (künstlerische Freiheit, meist spontan ein reimendes witziges Loblied auf die Familie singt und einstudierte Tänze zum besten gibt) und dann von der Familie mit Reis, Doughnuts und Rupie (Geldscheine) fürstlich belohnt wird. Wir kamen total erschöpft erst zum Sonnenaufgang wieder zurück und haben uns heimlich alle in die Küche geschlichen und uns ordentlich Dal Bhat reingeschaufelt. Von den eingetrieben Geld (50.000 Rupies) gab es eine riesige MOMO Party und mindestens 20 Ronaldo Trikots.

Gibt es etwas was du von den Kindern gelernt hast?

Ich bin überzeugt, dass ich mindestens so viel von den Kindern gelernt habe wie ich ihnen beigebracht habe. Zum einen hat mich die grenzenlose und bedingungslose Liebe der Kinder gegenüber den Praktikanten und ihren Fußballgöttern Neymar, Messi und Ronaldo schwer beeindruckt. Zudem sind die Kinder unglaublich selbstständig, haben oft eine hohe Arbeits-/Lernmoral und natürlich ihr Lebensmotto „Sharing is caring“.

Was vermisst du (neben den Kindern) am meisten?

Die total verrückte nepalesische Kultur/Gesellschaft, die einen immer wieder zum Lachen und Staunen bringt, manchmal aber auch traurig macht. Hier stehen ganz andere Werte und Normen auf der Tagesordnung. (Familie, aufopfernde Freundschaft, Selbstlosigkeit, Teilen...) und nirgendswo auf dem Planeten wird man mit offeneren Armen empfangen. Dazu vermisse ich die Entschleunigung des Lebens, die in Nepal oft meditative Züge annimmt.

Was nimmst du aus deiner Zeit in Nepal mit?

Wir Westler nehmen viele Dinge als selbstverständlich wahr, die aber eigentlich ganz und gar nicht selbstverständlich sind. Unsere Lebensbedingungen und Chancen sind einfach gigantisch und leider einzigartig, denn in vielen Ecken der Welt ist dieser Standard eine Utopie. Ich habe in Nepal gelernt viele Dinge mehr wertzuschätzen.

Hast du in Nepal etwas kennengelernt, was wir auch in Deutschland übernehmen sollten?

Ich glaube wir sollten in Deutschland uns besser um unsere Mitmenschen kümmern anstatt nur um uns selbst und mehr Empathie zeigen, was in Nepal total selbstverständlich ist. Und von der Lebensfreude der Nepalesen könnte sich der eine oder anderen Deutsche etwas abschauen. Vor allem aber sollten die Deutschen mehr Reis mit Linsen essen (Super gesund und lecker).

Was vermisst du am meisten?

Das Lachen der Kiddis und das Essen der Diddis.

Was ist dir nach deiner Rückkehr in Deutschland aufgefallen?

Das kalte langweilige und oft leere Straßenbild, das leider in deutschen Städten überwiegt. Es ist ein ganz anderes Lebensgefühl durch die überfüllten, bunten, pulsierenden, schmutzigen und lauten Straßen Nepals zu tigern und sich einfach im Strom der Massen treiben zu lassen.

Was hat sich im Vergleich zu deinem ersten Besuch verändert?

Neben den neuen Jogginganzügen (Farbwechsel von grün zu weinrot) hat sich nichts wesentlich verändert. Spätestens als ich aus dem Flughafen herausspaziert bin, im Bus Richtung Dhapasi saß und ein Song von dem nepalesischen Rapper YAMABUDDHA lief, wusste ich, ich bin Zuhause. Als ich dann nach einer Stunde im Kinderheim ankam war alles, als wäre ich nie weg gewesen.

Und zum Schluss noch dein Nepal Geheimtipp:

Wie man so sagt: „Morgenstund hat Gold im Mund“ Das Zitat trifft voll und ganz auf Kathmandu bzw. Nepal zu, denn die Stimmung um die Zeit ist einzigartig. Das Land erwacht schon ganz früh morgens, in den Tempeln werden den Göttern Opfergaben gemacht, die Leute joggen durch die noch relativ sauberen Straßen, die ersten Reis und Linsentöpfe kochen schon vor sich hin und in den Bergen gibt es die schönsten Sonnenaufgänge zwischen den Gipfeln der höchsten Berge der Welt.

Wenn Ihr noch mehr Einblicke von Anton erhalten möchtet, könnt Ihr gerne mal auf unserem Instagram Account @selfhelpnepal vorbeischauen. Auch Anton hat nämlich noch drei Bilder aus seiner Zeit in Nepal rausgesucht, zu denen er euch die zugehörige Geschichte erzählt.

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