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Mali Schild #meroNepal

Seit ihrem ersten Praktikum bei uns ist Mali jedes Jahr wiedergekommen, um die Kinder wiederzusehen und in unseren Häusern mitzuhelfen. Aufenthalte bei denen sie viel in Nepal gesehen, gelernt und erlebt hat. 

Sie kennen unsere Reihe #meroNepal noch nicht? Dann lohnt sich vielleicht ein Blick in unseren Vorstellungsbeitrag in dem wir alle Fragen rund um die neue Reihe klären.

Mali Schild #meroNepal

Stell dich mal vor...

Namaste aus Wien! Ich bin Mali, 22 Jahre jung, und habe dieses Jahr, das dritte Mal in Folge, meinen Sommer im verregneten Nepal verbracht.

Wie lange bist du jetzt zurück? Hast du dich wieder eingelebt?

Seit Anfang September 2018 bin ich wieder zurück in Wien und ja, eingelebt habe ich mich bereits wieder, da ich es mittlerweile gewohnt bin, und weiß, wie ich damit umzugehen habe, meinen Alltag in Kathmandu zu verlassen und mich in meinem Studierendenleben wieder einzubetten.

Warst du davor schon einmal in Nepal?

Das erste Mal in Nepal war ich 2016 für 5 Monate, die Sehnsucht hat mich im darauffolgenden Jahr wieder zurück gezogen ins Haus der Hoffnung. Danach habe ich für mich beschlossen, regelmäßig zurückzukehren, weshalb ich dieses Jahr wieder einige Wochen während der Monsunzeit in Kathmandu verbracht habe. Und tatsächlich wird es mich nächstes Jahr im Frühjahr und im Sommer wieder dorthin verschlagen.

An welche Aktion, die ihr mit den Kindern gemacht habt, denkst du am liebsten zurück?

Da ich unglaublich gerne zeichne und filigranen Handarbeiten nachgehe, fing ich bereits während meines ersten Aufenthalts damit an, alle großen Mädchen und Didis, sowie einige unserer Jungs, mit traditionellen Henna-/ Mehndibemalungen zu schmücken. Henna ist eine pflanzlich basierte, feuchte Masse, mit welcher man temporäre Tattoos auftragen kann, die nach 1-2 Wochen wieder verblassen und verschwinden. Trotz des enormen Zeitaufwandes, für eine Hand brauche ich in etwa 45-60 min, und der starken Konzentration, da ich selbst ein sehr ruhiges Händchen haben muss, denke ich sehr gerne an diese Aktivität zurück. Dadurch, dass ich einige Zeit mit einzelnen Kindern/ Jugendlichen alleine verbringe und sie merken, wie sehr ich mich für sie bemühe, ihnen eine Freude zu bereiten, baut sich ein gewisses Vertrauen auf, was ich sehr zu schätzen weiß. Zudem werde ich dafür wertgeschätzt, dass ich nepalesische Traditionen fortführe, und das lassen mich alle spüren.

Gibt es etwas, was du von den Kindern gelernt hast?

Auf jeden Fall! Ich würde sogar sagen, dass ich, wenn ich in Nepal bin, tagtäglich neues dazulerne, Jahr für Jahr. Vor allem habe ich gelernt, die kleinen Dinge im Leben viel mehr wertzuschätzen, und auch von ihrem ständigen Optimismus und ihrer Fröhlichkeit habe ich mir einige Scheiben abgeschnitten.

Hast du in Nepal etwas kennengelernt, was du auch in Deutschland weiterführen wirst?

In Nepal wurde ich das erste Mal direkt konfrontiert mit wirklichen Problemen der Bevölkerung, Probleme, die die Existenzen der Menschen bedrohen. Dadurch hat sich mein Blickwinkel geändert, sodass ich zurück in Europa, „First World Problems“ nicht mehr wahrgenommen habe und ich vieles überhaupt nicht mehr als problematisch betrachte. Diesen Blickwinkel versuche ich zu bewahren und nicht in meine alten Muster zurückzufallen. Außerdem werde ich niemals damit aufhören, nepalesisch zu kochen – Dal Bhat over everything!!

Was ist dir nach deiner Rückkehr besonders in Deutschland aufgefallen?

Dass wir viel zu verschlossen sind und im Vergleich sehr zurückgezogen leben. Das ständige Umringtsein von Menschen, deren Offenheit, Neugierde, Hilfsbereitschaft und Freude in Nepal, gibt mir das Gefühl von Gemeinschaft, ein Teil des Ganzen zu sein. Mir ist zudem aufgefallen, wie erschreckend stark strukturiert unser System ist und es vielen deshalb schwerfällt, mit Veränderungen umzugehen. 

War es die richtige Entscheidung ins Haus der Hoffnung zu gehen? Warum?

Es war eine der besten Entscheidungen, die ich bislang getroffen habe! Ich bin so froh und dankbar, dort gewesen sein zu dürfen und auch wieder zurückkehren zu können. Die Arbeit, generell das Zusammensein mit den Kindern ist eine Bereicherung und hat bzw. bringt mich sehr voran! Die Kinder und Jugendlichen sind zu meiner zweiten Familie geworden!

Was möchtest Du noch sagen?

Reist unbedingt nach Nepal! Es ist eines der tollsten Länder mit dem besten Essen, diese gastfreundlichen Menschen und erst die Berge – einfach unfassbar! Und die Arbeit mit den Kindern schenkt euch so unglaublich viele Glücksmomente. Ihr werdet euch ebenfalls in das Land verlieben.

Neben Malis Berichten hier im Blog, gibt es auf unserem Instagram Account @selfhelpnepal auch noch drei Bilder, die Mali ausgewählt hat. So können Sie sich noch weitere Eindrücke von Nepal und Malis Zeit dort bekommen. 

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